Segeltörn mit der Stahlratte nach Jamaika

Meine Reise neigt sich langsam dem Ende zu und zum Abschied der Tour habe ich einen Segeltörn mit der Stahlratte nach Jamaika und Kuba geplant. Die Überfahrt von Panama nach Kolumbien über die San Blas Inseln vor einigen Monaten hatte mir so gut gefallen, dass ich unbedingt nochmal mit der Stahlratte durch die Karibik segeln wollte.

Am Mittwoch morgen gingen wir mit 16 Passagieren und 6 Crew-Mitgliedern an Bord und starteten die Tour erstmal mit einem ausgiebigen Frühstück. Da die Crew vorwiegend deutsch ist, gab es ein eher deutsches Frühstück mit frischen Baguette, Käse, Nutella, Rührei und viel Obstsalat – echt lecker! Für einige Mitreisende war dieses Frühstück allerdings das letzte ausgiebige Essen für die nächsten 5 Tage, da so einige Leute seekrank wurden.

6 Teilnehmer hatten ihre Motorräder mit an Bord – darunter auch Claudia und Werner, die ich vor einigen Monaten schon in Feuerland getroffen hatte. Ein wenig schade fand ich´s schon, dass ich mein eigenes Motorrad in Valparaiso, Chile, bereits verkauft hatte. Eine Motorradtour durch Kuba wäre sicherlich klasse gewesen!

Der erste Tag der Segeltour verlief relativ ereignislos, da es den meisten Mitreisenden inklusive mir einfach nur schlecht ging. Sobald wir die offene See erreicht hatten, schaukelten die Wellen das Schiff trotz offener Segel dermaßen, dass selbst die Tabletten gegen Seekrankheit nur wenig halfen. Im Prinzip machten die Tabletten einfach nur müde und so schlief ich einen Großteil des Tages.

Stahlratte in der Karibik

Am zweiten Tag setzte ich die Tabletten ab, da ich mich an den Seegang gewöhnen wollte – mit dem Resultat, dass ich nach dem Aufstehen erstmal über Bord meine letzte Mahlzeit wieder loswerden musste. 🙂 Damit war ich allerdings nicht alleine. Im Laufe des Tages wurde es zum Glück besser und am dritten Tag ging es mir schon ziemlich gut, so dass ich die Segeltour sehr geniessen konnte. Den meisten anderen ging es auch langsam besser und so wurde eine Gitarre rausgeholt und Lieder gesungen. Echt klasse! Die verbleibende Zeit an Bord verging dann sehr schnell. Ich habe viel gelesen und ab und zu im Netz ausserhalb des Segelboots die Seele baumeln lassen. Den einen Tag haben uns sogar Delfine im türkisblauen Meer an der Küste Jamaikas begleitet. Sehr beindruckend!

Nach 5 Segeltagen kamen wir im wunderschönen Port Antonio im Nordosten Jamaikas an. Wir konnten noch nicht direkt an Land gehen, da die Einreiseformalitäten noch etwas dauerten, aber es wurde uns erlaubt schonmal von Bord ins blaue Meer zu springen. Wir wurden von den Jamaikanern sehr nett begrüßt und einer der Polizisten legte spontan seine Waffe ab und schwang sich mit unserem Schiffsseil in voller Montur ins Wasser. Sowas passiert wohl nur in Jamaika! 🙂

Zollbeamter in Jamaika auf der Stahlratte
Unsere Ankunft in Port Antonio haben wir dann alle richtig gut gefeiert. Es gab leckere Fischsuppe (für mich ohne Fisch) und später sehr guten kubanischen Rum, der mit braunem Zucker und Limetten extrem lecker war! Am Abend fielen wir ein letzten mal in die Betten an Bord bevor wir die nächsten Tage auf Jamaika verbrachten.

Viele Fotos von der Segeltour habe ich leider nicht, da ich ungeschickterweise meine Kamera beim Besteigen des Segelmastes aus etwa 10m Höhe fallengelassen habe (bzw der Verschluss des Beutels, in der die Kamera war, hat sich von alleine geöffnet). Das Objektiv war nach dem Aufprall komplett hinüber und leider auch die SD-Karte, die aus der Kamera gesprungen ist. 🙁 Erstaunlicherweise ist aber der Kamerabody noch OK. Bin echt beeindruckt, was die Kamera so alles aushält! Zum Glück habe ich aber ein paar Fotos von anderen Mitreisenden bekommen.

Falls du auch Lust hast, mit der Stahlratte durch die Karibik zu segeln, hier ein paar Infos: www.stahlratte.de

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