Welche Kamera für die Reise?

Da ich sehr gerne fotografiere, habe ich mich lange mit dem Thema Reisekamera auseinandergesetzt und verschiedene Kameras auf meinen Reisen ausprobiert. Dabei kamen bisher die folgenden Kameratypen zum Einsatz:

  • Kompaktkameras
  • DSLR-Kameras
  • spiegellose Systemkameras

 

Kompaktkameras

Anfänglich habe ich mit verschiedenen Kompaktkameras experimentiert – also mit kleinen, einfach zu bedienenden Kameras, die wenig Einstellmöglichkeiten haben. Mein Favorit unter den Kompakten war zu der damaligen Zeit eine kleine Lumix von Panasonic. Die Bilder waren meist sehr gut mit tollen, intensiven Farben und auch der Zoom war beachtlich, was nicht bei allen Kompaktkameras der Fall ist. Allerdings war es sehr wichtig, dass genügend Licht während der Fotoaufnahmen vorhanden war. Bilder in der Dämmerung oder in dunklen Räumen gelangen eher schlecht. Ein riesiger Vorteil der Kompaktkameras ist ihre geringe Grösse. Die sind teilweise so klein, dass man sie gut in eine Jackentasche stecken kann, was u.a. für Aktivreisen, wie z.B Wander- oder Radreisen, sehr praktisch ist – aber auch für schnelle Schnappschüsse. Ausserdem sind die Kompakten meist relativ günstig und damit weniger diebstahlgefährdet. Wenn die Kamera doch einmal geklaut wird, kann man sie für verhältnismäßig wenig Geld ersetzen. Hier ein paar Beispielfotos, die ich mit Kompaktkameras gemacht habe (zur Vergrösserung auf die Bilder klicken).

 

DSLR-Kameras

Da ich sehr viel Wert auf verschiedene Einstell- und Gestaltungsmöglichkeiten lege, bin ich vor einigen Jahren zu den digitalen Spiegelreflexkameras gewechselt (engl: digital single-lens reflex = DSLR). Ich legte mir eine Vollformatkamera von Canon (Canon EOS 5D Mark II) zu und konnte geniale Fotos mit der Kamera machen. Allerdings empfand ich das Gewicht und Volumen der Spiegelreflexkamera für meine Reisen als nicht geeignet. Zusätzlich sah die Kamera so teuer aus (war sie auch), dass ich sie häufig gar nicht aus meinem Rucksack geholt hatte aus Angst, dass sie geklaut wird. Hier kommt es sicherlich darauf an, wo man unterwegs ist – in Chile habe ich mich mit der Kamera z.B. nicht sehr sicher gefühlt. Aus diesen Gründen habe ich vor meiner einjährigen Reise durch Nord-, Mittel- und Südamerika meine Spiegelreflexkamera verkauft und bin zu den Systemkameras gewechselt. Ein paar Beispielbilder, die ich mit meiner Canon gemacht hatte, möchte ich euch jedoch nicht vorenthalten:

 

spiegellose Systemkameras

Als drittes probierte ich die spiegellosen Systemkameras aus. Die Technologie ist relativ neu, aber dennoch so weit ausgereift, dass man mit diesen Kameras tolle Bilder machen kann. Ich kaufte mir eine Olympus E-M5 OM-D, die auch auf meiner langen Panamericana-Reise vorwiegend zum Einsatz kam (mittlerweile gibt es 2 neuere Modelle: E-M1 und E-M10). Die Kamera hat die folgenden Vorteile:

  • Geringes Gewicht und Volumen im Vergleich zu Spiegelreflexkameras
  • Grosse Objektivauswahl (für jedes Motiv und jede Situation ein optimales Objektiv)
  • Die Kamera ist relativ unauffällig
  • Es gibt sehr viele Einstellmöglichkeiten für Blende, Verschlusszeiten etc
  • Relativ grosser Sensor im Vergleich zu den Kompaktkameras
  • Man kann mit der Kamera auch recht gut Videos aufnehmen

Nachteile sind aus meiner Sicht:

  • recht hohe Kosten, wenn man verschiedene Objektive nutzen möchte
  • Nicht jeder mag Objektive wechseln

Falls man nur ein Objekt nutzen möchte, könnte man sich auch über den Einsatz einer Bridge-Kamera Gedanken machen. Bridge-Kameras haben keine Wechselobjektive, bieten aber viele Einstellmöglichkeiten, die auch System- oder Spiegelreflexkameras haben. Da ich gerne mit verschiedenen Objektiven mit festen Brennweiten fotografiere, habe ich Bridge-Kameras bisher noch nicht ausprobiert. Hier ein paar Beispielbilder, die ich mit meiner Olympus OMD geschossen habe:

 

Fazit

Die Wahl der Kamera ist sicherlich von vielen Faktoren und Vorlieben abhängig. Da ich gerne unterschiedliche Einstellmöglichkeiten nutze und gerne mit verschiedenen Objektiven fotografiere, jedoch nicht mehrere Kilo Ausrüstung durch die Gegend schleppen mag, sind für mich die Systemkameras ein sehr guter Kompromiss. Auf meinen Reisen war ich allerdings überrascht, mit welchen „Kameras“ die Leute so unterwegs waren. Es gab erstaunlich viele iPhone- und iPad Fotografierer und einmal habe ich einen Reisenden getroffen, der „blind“ (also ohne Nutzung des Suchers) mit einer analogen Kamera fotografierte – vorzugsweise nach hinten über die Schulter. Er war überzeugt, dass so die interessanteren Bilder entstehen. 🙂

 

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