Von Tabakplantagen, der Benzin-Mafia und einer Kuhhöhle

Nach den hektischen Tagen in Havanna waren wir recht froh in das ruhige Viñales weiterzureisen. Wir teilten uns ein Taxi mit Catalina und Paul und zahlten für die 4-stündige Fahrt umgerechtet ca. 12 Euro pro Person. Dass dieser Preis mit legalen Mitteln für den Fahrer kaum rentabel sein kann, hätten wir uns eigentlich denken können. Dennoch staunten wir nicht schlecht, als der Fahrer in eine kleine unbefestige Strasse abbog und vor einem verriegelten Hinterhof hielt. Wir mussten im Auto warten und unser Fahrer verschwand hinter einem grossen Blechtor. Nach einiger Zeit kam er mit gefüllten Benzinkanistern wieder zurück, murmelte etwas von Mafia und die Fahrt ging weiter.

Am Nachmittag kamen wir in Viñales, einer kleinen Ortschaft in der Provinz „Pinar del Rio“ im Nordwesten Kubas an. Viñales liegt idyllisch im Tal „Valle de Viñales“ und ist von grünen Karstbergen umgeben. Es ist also ein idealer Ort, um ein paar Tage die Seele baumeln zu lassen. Leider hatte sich zu dieser Zeit mein anfänglich kleiner Schnupfen zu einer dicken, fetten Erkältung gemausert, so dass ich die nächsten beiden Tage im Bett verbrachte. 🙁 Melle nutzte die Zeit, um mit Paul und Catalina einen Reitausflug durch die Tabakplantagen zu machen. Unsere Gastmutter versorgte mich zuweilen mit heisser Zitrone mit Honig und so ging meine Erkältung relativ schnell wieder vorbei.

Mit unserer Gastmutter in Vinales im Nordosten Kubas

Flo, der auch mit mir per Segelboot nach Kuba gekommen war, berichtete uns von einer sehenswerten Höhle namens „cueva de la vaca“ – auf deutsch „Kuhhöhle“. Wir machten uns also auf den Weg zur Höhle – entlang von Ananas- und Tabakplantagen. Die Höhle war ein wenig versteckt, aber nachdem wir uns bei einem Bauern nach dem Weg erkundigt hatten, fanden wir sie schließlich. Das Innere der Höhle war komplett dunkel und so tasteten wir uns ohne Licht an den glitschigen Wänden entlang, um an den hinteren Ausgang der Höhle zu gelangen. Von dort aus hatten wir einen gigantischen Blick über das Karstgebirge!

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Wieder in Viñales angekommen, beschlossen wir abends in das lokale Vereinshaus zu gehen, um dort einer musikalischen Darbietung der Dorfbewohner zuzuhören. Das Ganze hörte sich jedoch so schräg an, dass wir das Vereinshaus unbedingt ganz schnell wieder verlassen mussten und stattdessen ins Casa de la Musica nebenan gingen. Hier kamen wir auf unsere Kosten und tanzten den ganzen Abend Salsa.

Am nächsten Tag kauften wir noch ein paar Souvenirs und nahmen dann den Bus nach Varadero, unserer letzten Station in Kuba und dem Ende meiner fast 11-monatigen Reise.

 

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