Mit dem Oldtimer ans Meer

Der Viazul-Bus setzte mich direkt am Flughafen von Holguin ab, an dem Melle am frühen Nachmittag ankommen sollte. Melle flog direkt aus Deutschland ein, um mit mir die nächsten 2,5 Wochen durch Kuba zu reisen. Glücklicherweise hat alles prima mit ihrem Flug geklappt und nach einem freudigen Wiedersehen nahmen wir uns ein typisch kubanisches Taxi, um zu unserer Unterkunft zu fahren. Wir hatten im Internet ein Zimmer bei einer Gastfamilie vorgebucht, da es nicht sicher war, ob Melle bei der Einreise eine Buchung vorweisen muss. Unser Taxifahrer hatte so einige Mühe die Unterkunft zu finden und wir wurden immer unruhiger als der Fahrer in ein Viertel am Standrand fuhr, das ziemlich runtergekommen aussah. Mit Hilfe einiger Passanten fanden wir jedoch unser Gasthaus und Melle war ein wenig geschockt, als sie unsere Bleibe für die nächsten 2 Nächte sah. Zum Glück bestätigte sich der erste Eindruck nicht. Wir wurden sehr herzlich von Daniel, unserem Gastgeber, empfangen und unser Zimmer war auch recht nett eingerichtet.

Taxifahrt in Kuba

Da Holguin nur wenig zu bieten hatte, beschlossen wir am folgenden Tag nach Guardalavaca ans Meer zu fahren. Der Strand von Guardalavaca ist recht schön – mit weissem Sand und türkisem Meer. Auch der Besucheransturm hielt sich in Grenzen, was jedoch an der Nebensaison liegen konnte. Zu meiner Freude haben wir am Strand die beiden Motorradweltreisenden Neda und Gene getroffen und uns gleich mit ihnen zum gemeinsamen Dinner in Holguin verabredet.

Kuba Kuba

Am darauf folgenden Tag wollten wir eigentlich einen der berühmten Boxkämpfe in Holguin anschauen, jedoch hatten wir ein wenig Pech, da der nächste Kampf erst ein paar Tage später stattfand. So tingelten wir von Restaurant zu Restaurant, um uns die Zeit zu vertreiben. In einem Cafè wurde ich witzigerweise von einem „unechten“ Kellner bedient. Ich bestellte bei ihm Pommes und nachdem die Bestellung nach einer gefühlten Ewigkeit nicht kam, fragte ich an der Theke nochmal nach. Dabei erfuhr ich, dass es in dem Restaurant gar keine Pommes gab. Ein wenig enttäuscht zogen wir weiter ins nächste Cafè.

Auf dem Weg dorthin kamen wir an einer langen Menschenschlange vorbei. Ich erkundigte mich, was es denn hier zu kaufen gab und war erstaunt, dass es sich um die Warteschlange vor der Eisdiele handelte. Es kam mir ein wenig vor wie in der ehemaligen DDR, wo die Leute stundenlang für Bananen und Orangen anstanden.

Schlange vor der Eisdiele in Holguin

An unserem letzten Abend in Holguin hat unsere Gastfamilie für uns gekocht. Es gab ein typisch kubanisches Gericht mit Reis, Gemüse und Fisch und dazu einen sehr leckeren Mojito. Im Nachhinein würde ich sagen, dass es das beste Abendessen in ganz Kuba gewesen war. Nach dem Abendbrot hat uns Daniel noch zum Busbahnhof gefahren, von wo wir den Nachtbus nach Trinidad nahmen.

 

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