Solo-Motorradtour nach Amsterdam und Schottland

Bisher war ich für längere Motorradtouren fast ausschließlich zu zweit oder mit mehreren Motorradfahrern unterwegs. Ausnahmen waren lediglich kürzere Touren in die Schweiz, durch den Schwarzwald oder Abstecher zu Verwandten.

Nachdem ich nun seit 4 Jahren meinen Motorradführerschein habe, wurde es jedoch endlich Zeit auf Solo-Tour zu gehen. Ohne Bike war ich schon oft alleine auf Reisen und habe es immer genossen, aber mit Motorrad hatte ich bisher zu viel Muffensausen und Angst, dass irgendetwas passiert.

In meiner Phantasie warf ich dann mitten im Niemandsland das Bike um und konnte es nicht aufheben, traf auf Übeltäter, die mir das Motorrad abnahmen oder die Maschine sprang nicht mehr an.

Allerdings können viele dieser Dinge auch geschehen, wenn man zu zweit unterwegs ist und so beschloss ich endlich loszufahren.

Meine erste größere Solo-Motorradreise ist eine Tour durch Schottland. Da die Anfahrt recht weit ist, beschloss ich eine Zwischenetappe in Amsterdam einzulegen.

Und so bin ich nach einem Höllenritt von 620km bei Regen und recht viel Stau endlich hier in Amsterdam angekommen. Einquartiert habe ich mich in einem girls-only Hostel am Stadtrand. Mit dem Hostel bin ich recht zufrieden – zumal auch mein Bike in dem Parkhaus nebendran untergekommen ist.

Die Altstadt von Amsterdam habe ich dann aber lieber zu Fuß bzw. bei einer Bootstour durch die Kanäle erkundet. Die Kanal-Tour war echt klasse! Ich habe einen super Eindruck von der Altstadt bekommen. Schade nur, dass das Wetter nicht so richtig mitgespielt hat. Bei dem  grauen Himmel kamen die Farben auf den Fotos leider nicht so gut raus.

Das miese Wetter lud zu einem Besuch der vielen Museen ein. Also machte ich mich auf zum Anne-Frank Haus. Die Besucherschlange war jedoch ungelogen ca. 400m lang und so verwarf ich den Plan und schlenderte zum Van Gogh Museum. Jedoch nur um festzustellen, dass auch hier die Warteschlange zu lang ist. Von daher kann ich nur empfehlen, die Karten für das Anne-Frank Haus vorher online zu besorgen bzw. einen Museumspass für die Museem zu kaufen.

Mein Alternativplan bestand dann aus warmen Waffeln futtern, Kaffee trinken und durch die Stadt schlendern. Allerdings war dies höchst gefährlich! Nicht nur einmal wurde ich fast von einem Fahrradfahrer überrollt. Es ist schon erstaunlich wie viele Biker es hier gibt. Das gesamte Stadtbild wird von den Fahrradfahrern geprägt. Nach Schätzungen gibt es in Amsterdam fast eine Million Fahrräder – also mehr Fahrräder als Einwohner. Da ich selbst täglich mit dem Fahrrad zur Arbeit fahre, spricht mich die Fahrradfahr-Freude der Holländer allerdings sehr an.

Morgen geht es weiter mit der Fähre nach New Castle. Bin gespannt, wie der Motorrad-Transport klappt.


Warst du schon mal in Amsterdam? Was hat dir besonders gut gefallen?